September 2005

Abpaddeln der Mannheimer Vereine

Trotz der zeitgleichen BKV-Fahrt in Rhinau kamen noch über 50 gutgelaunte PaddlerInnen nach Huttenheim und begannen das Abpaddeln mit einem Frühschoppen "beim Heinz".
Das Wetter meinte es gut mit uns und so konnten wir bei strahlender Sonne den Rhein abwärts fahren und am vorgesehenen Mittagsplatz beim WSV-Brühl in der Sonne sitzen.

Den meisten fiel es schwer, wieder in die Boote zu steigen, aber wir von der MKG haben nun mal den weitesten Weg in unser Bootshaus und im Strandbad wartete schließlich noch ein Eis auf uns. So konnten wir die Saison gemütlich ausklingen lassen, nur kurz unterbrochen durch eine etwas bewegte "Rheinschachtel"

1. Kanadier Workshop

Am Sonntag um 10:00 Uhr war es dann so weit. 20 Teilnehmer, darunter 3 Kinder waren gespannt auf das was auf sie zukommen sollte. Stefan erklärte erst einmal Grundsätzliches zu diesem Bootstyp, erklärte Unterschiede zwischen den einzelnen Booten und natürlich auch zu den verschiedenen Paddeln. Dann wurde das vorhandene Material gesichtet und und, wenn nötig, kritisch betrachtet. So mussten wir z.B. feststellen, dass eigentlich alle unsere Paddel zu lang sind.
Danach ging es über zum praktischen Teil. Die Boote, dabei auch der alte Mannschaftskanadier, wurden zum Neckar gebracht.
Stefan führte einige Grundschläge vor, die zum Repertoire von Vorder- und Hinterleuten gehören sollten. Danach ging es auf´s Wasser und damit zur Praxis.

7 Kanadier und der C7 begannen auf dem Neckar zu trainieren. Kommandos schallten über das
Wasser wie: vorne beiziehen, Rundschlag, stützen, linke Seite vorwärts, rechte zurück, bleibt in der Schulter lockerer, sitzt nicht so verkrampft im Boot, und immer lächeln, denn Paddeln macht Spaß. Der C7 wurde von Gabi gesteuert und jagte den Neckar
hinauf und hinunter und alle waren erstaunt, wie leicht und flott das Boot läuft, wenn es richtig gefahren wird.
Die Mittagspause hatten wir dann alle verdient und so ging es hoch ins Bootshaus um ein wenig zu verschnaufen und neue Kräfte zu tanken. Die Pause ging nahtlos über in den 2. theoretischen Teil, dem nach kurzer Zeit der praktische folgte.

Alle Boote fuhren wieder los, Übungsziel war die Befahrung des Dreiecks bestehend aus Neckar, Rhein, Altrhein und Hafen. Dafür hatten wir natürlich die Genehmigung der Hafenmeisterei eingeholt. Geübt wurde das richtige einfahren in einen schnelleren Fluss (an der Neckarspitze) und in ein stehendes Wasser (Einfahrt in den Altrhein), fahren auf den unterschiedlichen Wellen der vorbeifahrenden Schiffe und natürlich manövrieren der Boote in allen Lagen. Beim WSV Sandhofen gab es dann an der Pritsche einen Steuermannwechsel im C7, hier hatte nun Jürgen die Verantwortung zu tragen.

Am Steg konnten wir auch der WSV-Olympiasiegering, Welt-, Europa- und Deutschen Meisterin Carolin Leonhard beim Bootstest zuschauen, hier konnte man mal aus der Nähe sehen wie so ein Rennkajak beschleunigt, wenn die richtige Person drin sitzt.
Wir fuhren weiter durch den Altrhein, versuchten teilweise am hinteren Ende der Lagune einen Durchgang zu finden, was dann aber doch in einer Umtrageaktion endete, und fuhren weiter durch das Hafengebiet bis an den Schlusspunkt der Tour, die Kammerschleuse. Das Aussteigen war an dem steilen Ufer zwar etwas mühsam, aber mit vereinten Kräften waren bald alle Boote oben an der Straße. Mit den Bootswagen wurden sie zum Bootshaus gerollt, was speziell für unsere Kleinsten recht angenehm war.

Wer nun meint, das war alles, sah sich aber getäuscht. Nachdem Kaffee getrunken und Kuchen gegessen war ging es wieder hinab zum Neckar, wo Stefan mit seinem Squirtboot einige Kunststücke vorführte und zeigte, was mit einem halben Paddel alles machbar ist. Die Höhepunkt war dann die Eskimorolle, wobei sich Lisa-Marie auf das Boot legen und festhalten durfte.

Danach war aber endgültig Schluss. Die Boote wurden gereinigt und verstaut, langsam löste sich die Spannung des Tages und alle waren sich einig, dass dieser Workshop für alle etwas gebracht hat und Stefan der ideale Trainer war. So dauerte es auch nicht all zu lang bis der nächste Termin feststand:
am 18. 09. um 10:00, nachdem jeder bei der Bundestagswahl seine Stimme abgegeben hat, ist wieder Treffpunkt im Bootshaus. Hier beginnt der 2. Teil unseres Kanadierworkshops, bei dem dann eine längere Fahrt auf dem Rhein durchgeführt wird.
Wir freuen uns schon alle darauf und sagen nochmals herzlichen Dank an Stefan.

Der zweite Teil begann mit dem Beladen des Bootsanhängers in unserem Bootshaus. Die Anfahrt war dann allerdings nicht sehr weit, unser Einsatzpunkt war am Neckarauer Altrhein, an der Silberpappel. Dort wollte Stefan zuerst einmal sehen, was beim ersten Übungstag alles gelernt wurde. Natürlich gab es bei jedem etwas zu verbessern und so fuhren alle schön im Kreis herum und übten die richtigen Paddelschläge. Nach einer kleinen Vesperpause ging es dann aber richtig los. Wir fuhren das Altwasser aufwärts bis zu der Stelle, wo der Rhein einen kleinen Schwall in das Altwasser fließen lässt. Hier wurde dann das Einfahren in die Strömungszunge geübt und anschließend die Seilfähre erlernt. Nachdem jeder diese Techniken mehrmals geübt hatte kam noch eine Steigerung dazu. Aus dem Kehrwasser über die Strömung hinaus auf den Rhein fahren, dort drehen und ins nächste Kehrwasser am Ufer fahren. Auch diese Übung wurde von allen gemeistert und so konnten wir uns auf die Rheinabfahrt freuen. Dieses Mal wurde am Strandbad vorbei gefahren und auf der gegenüber liegenden Seite in der Rehbachmündung Kehrwasser fahren geübt.  Danach ging es weiter abwärts, immer auf der Suche nach einer Übungsmöglichkeit. In der Rheinschachtel gab es dann endlich mal wieder richtige Wellen, die Boote schaukelten schön ungleichmäßig den Rhein hinunter. Als wir dann an unserer Treppe ankamen waren wir erst einmal alle froh, denn die vielen Übungen waren doch etwas Kraft raubend.
Alle waren aber einer Meinung wie schon am ersten Trainingstag: Der Kanadier-Workshop war klasse, jeder konnte etwas dazu lernen und allen machte es richtig Spaß. Vielleicht können wir das Ganze im kommenden Jahr noch einmal wiederholen.

mai