Mai 2004

Pfingstfahrt in die Mecklenburger Seenplatte

Sabine mit Familie war zuerst am Bibercamp, dem vereinbarten Treffpunkt am Labussee. Die Bären und Reulmanns folgten und gemeinsam konnten sie einen schönen Platz für den Verein ergattern. Zum Glück mußten wir nicht auf den Campingplatz der hoffnungslos voll besetzt war sondern bekamen die große Wiese, die für Gruppen reserviert ist. So konnten wir uns großzügig aufstellen und hatten auch noch einen direkten Zugang zum Wasser. Die ersten Fahrten konnten wir fahren ohne Autos zu bewegen. Es gibt sehr viele Möglichkeiten vom Platz aus von See zu See fahren und über Kanäle und kleine Bachläufe wieder zurück zu kommen. So haben wir im Laufe der knapp 2 Wochen in Mecklenburg bei 9 verschiedenen Touren 41 Seen und mehrere Flüsse und Flüsschen befahren. Die Touren waren zwischen 11 und 24 km lang was für unsere Verhältnisse gerade reichte. Zum Glück mussten wir nur selten umtragen und selbst diese Stellen waren mit einer Ausnahme noch recht leicht zu meistern. Am schönsten ist natürlich die Umtragestelle an der oberen Havel, wo Bootswagen auf einem Schienenstrang zur Verfügung stehen um den halben Kilometer durch den Sand zu überwinden. Das Wetter spielte dieses Jahr auch mit, wir hatten fast nur sonnige Tage und den Gebrauch von Regenjacken und Südwestern schon fast verlernt. Die Straßen in den von uns befahrenen Regionen ließen uns immer wieder staunen. Da gab es lt. Karte gelbe Straßen, die noch Kilometer weit  aus so schlechtem Pflastert bestanden, dass die Autos fast auseinander fielen, andere, weiße Sträßchen und noch kleinere Nebensträßchen waren dafür manchmal so toll asphaltiert als sollte dort die Tour de France durchfahren. Natürlich fanden wir auch noch Sandwege, die uns über lange Strecken zu den Einsatzpunkten brachten. In der Zeit, in wir unterwegs waren hatten natürlich viele Wassersportfreunde Urlaub und so traf man unterwegs immer wieder Gruppen oder Einzelpaddler. Uns fiel auf, dass jede Menge Leute mit Leihbooten unterwegs waren, was bei diesen großen Wasserflächen auch verständlich ist. Fraglich ist natürlich die Praxis die von manchen Bootsverleihern betrieben wird: sie geben den Leuten, die häufig noch keine Paddelerfahrung haben, Tagesetappen vor, die kaum zu schaffen sind. Wir haben solche Jugendgruppen, vermutlich auf Klassenausflug, erlebt, die noch relativ spät am Abend unterwegs waren und ziemlich entkräftet die letzten Kilometer zum vorgeschlagenen Camp paddeln mußten. Wer wir bisher glaubte, die Ardéche sei mit ihren Leihbooten nicht zu übertreffen konnte sich hier neue Maßstäbe ansehen. Zum Glück sind die Wasserflächen aber so reichlich vorhanden, dass es kaum einmal zu größeren Anhäufungen von Booten gibt. Eine Ausnahme machen dabei allerdings die zahlreichen Schleusen: hier kommt es an schönen Tagen schon zu Wartezeiten von 1 – 2 Stunden. Die Alternative heißt für Paddler dann: aussteigen und umtragen. Hier sind wir den Motorbootfahren eindeutig überlegen.

Ich möchte hier aus Platzgründen nicht die einzelnen Touren beschreiben, aber ein paar Highlights sollten schon genannt werden. So war die Fahrt über div. Seen zur Schwaanhavel wieder sehr schön, die Fahrt zum Schloß Rheinsberg bei stürmischem Wind ebenfalls. Durch die Seenkette von Mirow zur Müritz zu fahren war trotz vieler Boote ein besonderes Erlebnis, da die Strecke über die Müritz dieses Mal bei ruhigem, glatten Wasser zu fahren war. Die obere Havel von Kakeldütt bis Userin mit ihren vielen Seedurchfahrten darf natürlich bei so einer Pfingstfahrt eben so wenig fehlen wie die Befahrung der Feldberger Seen, die z.T. eine wunderbare grüne Färbung aufwiesen.

Nach 2 Wochen paddeln auf stehenden Gewässern hatten allerdings die meisten von uns eine gewisse Sehnsucht nach fließenden Wassern. Wir stillten diese indem wir bei der Heimfahrt noch eine Etappe auf der Elbe fuhren. Die Strömung war vergleichbar mit unserem Rhein, aber der Gegenwind war gigantisch.Wer aufhörte zu paddeln wurde unweigerlich wieder nach oben getrieben. So blieb uns nichts anderes übrig, als nochmals kräftig zu paddeln und uns auf den Rhein zu freuen.

                                                                                                              mai 

Himmelfahrt an der Weser

Im Laufe des Mittwochs kamen wir dann auch nach Hann.Münden und wurden von den vorher Angekommennen in unsere Plätze eingewiesen. Der Platz beim KC ist recht groß und schön und so war es nicht verwunderlich, dass einige Vereine ihre Fahrten hier her gelegt hatten. Am nächsten Morgen, dem Vatertag, starteten wir unsere erste Tour auf die Werra. Die Autos wurden so geladen, dass kein Platz vergeudet wurde und ab ging es nach Hedemünde, wo das Rückholauto abgestellt wurde. Dann fuhren wir zum Start nach Bad Sooden-Allendorf, das wir erst einmal mit den Autos besichtigten, denn bedingt durch Baustellen war der Einstiegsplatz unterhalb des Wehres nur sehr schwer zu finden.

Dann ging es aber los, die Strömung war einigermaßen gut und daher wurde vereinbart, die Mittagsrast in Witzenhausen beim Bootshaus einzulegen. Die Zeit verging, der Hunger meldetete sich aber bis zum Bootshaus war es noch weut. Der Gedanke an kühle Getränke hielt aber alle aufrecht und als wir dann endlich nach 14:00 Uhr ankamen freuten sich alle auf eine Erfrischung im Bootshaus. Doch leider kam es etwas anders als gedacht, das Bootshaus war verschlossen und so wurden dann doch die mitgebrachten Sachen gegessen und getrunken. Erst als wir abfahren wollten kam jemand vom Verein und öffnete das Bootshaus. Wir blieben daher noch kurz da und fuhren dann frisch gestärkt unserem Ziel, der Brücke bei Hedemünde entgegen. Der "Schwall", der lt. Flußführer einigen unserer "Neulingen" schon den ganzen Tag zusetzte, war doch nicht so schlimm wie beschrieben, so dass nur die Spritzdecken nass wurden. Die Autofahrer holten dann die Autos in Bad Sooden-Allendorf ab und einige Unersättliche fuhren weiter bis zum Bootshaus in Hann.Münden. So war diese Fahrt ein schöner Beginn des MKG-Pfingsturlaubs, der bis zum 13.6. dauern sollte.

Am Abend begann es dann zu regnen. Schnell wurden Markisen und Vorzelte mit Planen verbunden um einen trockenen Platz für die ganze Gruppe zu erhalten. Der nächste Tag war dann leider auch ein Regentag und so blieben die Boote an Land und wir besuchten das Städtchen Hann.Münden, gingen Bummeln, Einkaufen und Essen.

Das Bootshaus liegt direkt am Ufer der Fulda. Besser gesagt, die Fulda liegt vor dem Bootshaus, wobei es richtiger wäre zu sagen, sie steht vor dem Bootshaus. Eigentlich wollte kaum einer die Fulda fahren, wio doch die Weser mit ihrer Strömung vor uns lag. Also stiegen wir am Bootshaus in die Boote und fuhren zum Wehr, das man auch schön über die Bürste-Bootsgasse herunterrutschen konnte. Ei Teil von uns wollte aber lieber umtragen und so trafen wir uns auf der Weser wieder. Das Wetter war noch immer unbeständig und so durften wir ab und zu die Paddeljacken an- bzw. ausziehen, die Südwester auf- und bald danach wieder absetzen. Wir trafen auch einige Bootsbesatzungen mit Leihkanadiern, die sich mehr schlecht als recht die Weser hinabquälten. Als wir dann zur Mittagszeit ausstiegen um uns in einem kleinen Strandcafé vor Wind und Wetter zu schützen sahen wir gerade noch wie der eine 4er Kanadier beim Anlegen kenterte und die Besatzung schwamm. Wir halfen den Durchnässten und fingen auch das Boot wieder ein, dann bekamen die total durchfrorenen Jugendlichen trockene Sachen von uns, denn selbst hatten sie nichts dabei. (Am Abend brachten sie uns dann alles wieder auf den Platz zurück). Wir selbst fuhren dann weiter bis nach Gieselwerder wo wir auf dem Campingplatz die Boote bis zu nächsten Tage liegen lassen durften.

Das wetter besserte sich und wir konnten die Planen wieder abbauen und im Freien sitzen. Der Abend wurde lang, denn es gab recht viel zu erzählen.

Am Sonntag fuhren wir dann wieder nach Gieselwerder und starteten zu unserer letzten Etappe auf der Weser. Auch an diesem Tag wechselte Sonnenschein mit Regen und zur Mittagszeit waren wir wieder froh, in einem Campingplatz einkehren zu können. Nachdem der stärkste Regen vorbei war fuhren wir unserem Ziel Wehrden entgegen. Dort folgte die altbekannte Zeremonie: Autos holen, Boote verladen, denn am nächsten Tag wollten wir nach Mecklenburg aufbrechen. Marlene und Richard fuhren noch weiter bis Höxter, da sie noch die ganze Woche auf der Weser verbringen wollten.

Nahefahrt von MKG und KCM

Im Laufe des Freitagabends trafen die ersten KCM-ler und MKG.ler am Bootshaus des WSC-Rheintreue Rheinsheim ein und stellten Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil auf dem großen Gelände hinter dem Bootshaus auf. Der Abend war angenehm lau und so konnte man lange draußen sitzen. Am 1. Mai waren dann die nächsten MKG-ler schon um 9 Uhr da, vom WSC gesellten sich noch Engsters und Göbels dazu und bereits kurz nach 10 Uhr ging die kleine Gruppe auf den Rhein. Es war eine gemütliche Maitour angesagt und so führte die Fahrt über Rhein, Mechtersheimer und Lingenfelder Altrhein zum ersten Ziel, der Bahnhofswirtschaft in Lingenfeld. Dort sollte ausgiebig gevespert werden. Wir waren dann auch tatsächlich sehr lange dort, denn durch eine Geburtstagsfeier verzögerte sich unsere Versorgung mit Essen um geschlagene 1,5 Stunden. Da es unter den Kastanien ganz schön schattig war, freuten wir uns direkt auf die nächste Etappe. Die führte zum Ende des Altrheins, wo wir in den Germersheimer Hafen übertrugen. Von da aus war es nun nicht mehr weit bis zum Rhein und ins Bootshaus Rheinsheim. In der Zwischenzeit waren die Rheinsheimer von Ihrer Radtour zurückgekehrt und hatten den Grill angeworfen. So war es kein Wunder, dass alle noch lange beisammen saßen. Am Morgen des 2.Mai waren pünktlich um 10 Uhr die restlichen Teilnehmer von MKG und KCM eingetroffen. Schnell wurden die Boote verladen und ab ging die Fahrt nach Neuburgweiher. Der Rhein war zwar niedrig aber mit einer schönen Strömung flott zu fahren. Es gab kaum Motorbotte, nur ein paar Frachtschiffe sorgten für schönen Wellengang. An der Fähre von Leimersheim war für die meisten Mittagsrast angesagt, einige andere führen weiter bis zum "Pfiff". An der Fähre wurde es nie langweilig, hier trafen sich die Motorradfahrer mit allen Arten von Maschinen, jede Menge Radfahrer tummelten sich auf dem Uferweg und etwas weiter vorne war die reinste Wohnmobilmesse zu sehen. Nach einer ausgiebigen Pause fuhren wir dann wieder weiter und kamen rechtzeitig zur KCM-typischen Zeit am Bootshaus an, wo natürlich sofort Kaffee getrunken wurde. Der Nachmittag klang langsam aus, allmählich verließen alle den Platz, ein schönes Wochenende war vorbei.

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